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Auszeit

Die „Auszeit“

Was ist das?
Dies ist ein Zeitraum, den ein Schüler, eine Schülerin aus eigener Entscheidung heraus in einem separaten Zimmer verbringt, wo er/sie zusammen mit einem dafür ausgebildeten „Auszeit“-Lehrer darüber nachdenkt, wieso er/sie im Moment nicht so am Unterricht teilnehmen kann, wie er/sie selbst bzw. der Lehrer sich das wünschen würde und wie er/sie das ändern kann.

Kernpunkt und gleichzeitige Voraussetzung für das Gelingen ist eine gute Beziehung zwischen Lehrern und Schülern. Dies ist uns ein zentrales Anliegen an unserer Schule.

Wer ein Problem hat, soll spüren, dass wir da sind, uns kümmern und helfen. Wenn die Beziehung stimmt, können auch Werte vermittelt werden und Regeln aufgestellt und eingehalten werden.

Was bedeutet das für mein Kind?

Immer wieder belasten Unterrichtsstörungen den Alltag in der Schule. Dies ergab eine Umfrage bei den Schüler*innen unserer Schule. Schüler*innen erwarten zu Recht einen interessanten Unterricht, in dem sie in Ruhe lernen können. Wir als Lehrer*innen möchten ebenso ohne Störungen unterrichten können und die Kinder und Jugendlichen zu einem guten Schulabschluss begleiten. Unser gemeinsames Ziel ist es, ihnen die bestmöglichen Chancen für die Zukunft zu geben. Deshalb wenden wir das Programm „Eigenverantwortliches Denken in der Schule“ (nach dem Amerikaner E. Ford) in unserer Schule an. Wir nennen es „Auszeit“ in unserer Sekundarstufe, in unserer Grundschule kennen es Kinder, Eltern und das Kollegium unter dem Begriff „Wigwam“.

Wir wollen unsere Schüler/innen verstärkt dazu anleiten, Verantwortung für ihr Tun und Handeln zu übernehmen und die Rechte anderer zu respektieren und so zu mehr Lebenskompetenz zu gelangen.

Diese Rechte lauten:

  • Jede Schülerin und jeder Schüler hat das Recht, ungestört zu lernen.
  • Lehrerinnen und Lehrer haben das Recht ungestört zu unterrichten.
  • Alle müssen stets die Rechte der anderen beachten und respektieren.

Wir achten verstärkt auf die Regeln des Zusammenlebens.

Regeln, die es in den einzelnen Klassen gibt, stehen durch die Auszeit-Regel noch mehr im Mittelpunkt des Miteinanders. Durch die „Auszeit“ werden die Regeln verstärkt ins Gedächtnis gerufen und zusammen arbeiten wir daran, dass sie besser eingehalten werden.

Wie läuft das im Unterricht ab?

Schüler*innen, die sich während des Unterrichts nicht an eine Regel halten (etwa: „Ich achte das Eigentum anderer“ ), haben nun die Wahl, sich selbst zu entscheiden: Auf Nachfrage des Lehrers können sie ihr Verhalten ändern und sich fortan an die Regel halten – oder aber sie können sich auch für den Regelverstoß entscheiden und treffen so die Wahl, in das „Auszeitzimmer“ zur Schulsozialarbeiterin oder Päd. Assistentin zu gehen. Dafür tragen sie selbst die Verantwortung und beim Bearbeiten eines „Nachdenkbogens“ reflektieren sie ihr Tun und finden neue Möglichkeiten ihres Handelns in der Zukunft. Dabei werden sie nicht allein gelassen, sondern können die beratende Hilfe des der Profis in Anspruch nehmen.

Danach kehrt die/der Jugendliche nach eigener Entscheidung wieder in den Unterricht zurück und ist auch dafür verantwortlich, sich nun an die Regeln zu halten und das Versäumte bei einer Person ihrer/seiner Wahl einzuholen.

Warum ist diese „Auszeit“ wichtig?

Verantwortung übernehmen ist ein Grundbaustein dafür, sein Leben selbstständig zu meistern. Dabei wollen wir unsere Schüler*innen gut begleiten.

Sobald Schüler*innen gelernt haben, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, können sie mit dieser Fähigkeit auch zuhause und in der Freizeit Probleme besser bewältigen. Wir sind sicher, dass die positiven Auswirkungen des Programms auch zuhause spürbar werden.

Auch viele andere Schulen führen dieses Programm mit guten Ergebnissen schon längere Zeit durch. Auch in unserer Grundschule ist es aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Die „Auszeit“ können wir auf beinahe alle Stunden am Vormittag ausdehnen, d.h. meistens ist sie von 2.-5. Stunde möglich.

Besonders wichtig ist uns ein enger Kontakt zu den Eltern, die wir darum bitten, ihre Kinder darin zu unterstützen, die Hilfe der Lehrer*innen in Anspruch zu nehmen und über ihr Verhalten nachzudenken, damit sich alle an unserer Schule noch wohler fühlen können.

Sollte es sich z.B. mehrfach ergeben, dass ein Kind in die „Auszeit“ geht, so werden wir uns zum Gespräch bei Ihnen melden.

Es ist wichtig, dass wir gemeinsam die Jungen und Mädchen unterstützen, selbstständig und verantwortungsbewusst zu werden.